Saterfriesisches Wörterbuch
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Krieg, -e, die

Krieg. → Oorlog.

Bidüüd , dät

(allein in den Wendungen) in Bidüüd kriege, in Bidüüd brange : 1. klar machen; begreiflich machen: iek kuud dän Froamde nit in Bidüüd kriege, wät n Sljouf waas : ich konnte dem Fremden nicht klar machen, was ein Sljouf (hölzerne Schöpfkelle; Kochlöffel) sei. 2. zur Sprache bringen: hie häd dän Ferkoop in Bidüüd broacht : er hat den Verkauf zur Sprache gebracht.

kriege iek kriege, du krigst, hie/ju krigt, wie kriege; kreeg, kregen; kríegen; krig! krieget!

1. bekommen, erhalten. 2. fassen, packen: ju kreeg him bie do Híere : sie fasste ihn an den Haaren. 3. nehmen: krig die noch n Stuk Kouke! : nimm dir noch ein Stück Kuchen! 4. zustande bringen, schaffen: dät wollen wie wäil kriege , kwaad die Affekoat; do meende hie dät Jeeld : das werden wir wohl kriegen, sagte der Rechtsanwalt; da meinte er das Geld. 5. bringen: wie wollen do Houngste in dän Staal kriege : wir wollen die Pferde in den Stall bringen. 6. holen: koast du do Oaiere uut t Nääst kriege? : kannst du die Eier aus dem Nest holen? 7. einfangen: uus Houngst wol sik nit kriege läite : unser Pferd lässt sich nicht einfangen. 8. einstellen: foar dusse Oarbaid mout iek noch twäin Mon kriege : für diese Arbeit muss ich noch zwei Mann einstellen. 9. gebären: ju häd wät Litjes kríegen : sie hat ein Kind geboren. 10. tun: deer häbe iek niks mäd tou kriegen : damit habe ich nichts zu tun. 11. sich leisten: hie kon dät je so kriege : er kann sich das ja leisten.

Oarbaid, ju

1. Arbeit: 1.1 du moast him an de Oarbaid kriege: du musst ihn an die Arbeit machen. stúre Oarbaid : schwere körperliche Arbeit. hie is in Oarbaid un Brood : er kann sich von seiner Arbeit ernähren. 2. Prüfung, Klausur: n Oarbaid skrieuwe: eine Klausur schreiben.

Wikkel, -e, die

1. Wickel, Hülle. 2. breites Band (10 cm) aus Flanell, in das der Säugling eingewickelt wird. 3. (veraltet) Band um den Männerzopf: 3.1 bie dän Wikkel kriege: 3.1.1 packen, ergreifen. 3.1.2 zur Rechenschaft ziehen.

ferdrege

1. leiden, vertragen: iek kon dät fatte Íeten nit ferdrege : ich kann das fette Essen nicht vertragen. 1.2 Fisk is licht tou ferdregen: Fisch ist leicht zu vertragen. 2. ertragen, erdulden, aushalten: wäl kon dät stoadige Hallaamjen ferdrege?: wer kann das ständige Lärmen ertragen? 3. (+ sik ): sich versöhnen; sich vertragen; einen Streit beilegen: jo kriege sik in de Wulle, man do ferdrege sik aaltied wier: sie kriegen sich in die Haare, aber sie vertragen sich immer wieder.

Fikke, -n, ju

Tasche, Hosentasche: wan iek dän in de Fikke kriege, dan bilíeuwet hie wät: wenn ich den beim Schlafittchen kriege, dann erlebt er Böses.

Hounde,, ju

1. Hand: 1.1 gau bie de Hounde: hilfsbereit. 1.2 Hound in Hound oarbaidje: Hand in Hand arbeiten; sich bei der Arbeit gegenseitig unterstützen (gron. mekoar in haand waarken. ) 1.3 hie kon ju Oarbaid mäkkelk fon Hound kriege : die Arbeit geht ihm leicht von der hand; er kommt mit der Arbeit gut voran. 1.4 Hounde anläze : flink anpacken, anfassen. 1.5 tou de Hound gunge : kleinere Arbeiten auf dem Bauernhof verrichten. 1.6 Hounde fóar de Fääste : wahllos; ohne auszusuchen, ohne auszuwählen: 1.6.1 hie häd dän hele Boudel Hounde fóar de Fääste meenúmen : er hat alles in Bausch und Bogen mitgenommen. 1.7 fon een/ene Hounde in de uur : bei der Arbeit die Hände wechseln; mit der anderen Hand anfassen. 1.8 Hounde fooldje : die Hände falten; beten. 1.9 hie boalt mäd Hounde un Fäite : er gestikuliert viel beim Reden. 1.10 Seite, Partei: du bääst ap mien Hounde : du bist auf meiner Seite, von meiner Partei. 1.11. ju is in betere Hounde : sie genest, erholt sich. 1.12 bie de Hounde : zur Hand. 1.13 ju platte/epene Hounde : die flache Hand; der Handteller. 1.14. uut fräie Hounde : mit Muskelkraft. 1.15 in de Hounde fale : besser gehen als erwartet. 1.16. uut de Hounde fale : schlechter gehen als erwartet. 1.17 ticht bie de Hounde : griffbereit, greifbar. 1.18 fon Hounde uut : mit der Hand. 1.19 ju flakke Hounde : die platte Hand. fóar de Hounde : vorrätig, greifbar, verfügbar. gau bie de Hound(e) : schnell bei der Hand; kurz entschlossen. 1.22 aan de Hounde ap wät reke: jemandem per Handschlag etwas versprechen. 1.23 ap de Hounde reke: jemandem etwas in die Hände liefern, übergeben. 1.24 hie häd noch wät bäte de Hounde: er hat etwas (Geld, Lebensmittel, Proviant) in Reserve. 1.25 dät häd hie uum do Hounde heeuwed: das hat er gut durchgeführt. 1.26 dät häd neen Hounde of Fäite: das hat weder Hand noch Fuß. 1.27 dät nimt mie nemens uut do Hounde: das nimmt mir niemand aus den Händen. 1.28 do Bäidene reke et mäd fulle Hounde uut: sparsame Eltern haben oft verschwenderische Kinder. 1.29 do Hounde umetouslo: widerrechtlich Besitz von etwas ergreifen. 1.30 du faalst mie heel uut de Hounde: du enttäuscht mich sehr. 1.31 een Hounde waasket ju uur: eine Hand wäscht die andere (= man muss sich gegenseitig helfen, um etwas zu erreichen). 1.32 uum de Hounde fon n Wucht anhoolde: einem Mädchen einen Heiratsantrag machen. 1.33 fon de Hounde in de Mule líeuwje: von Hand zu Mund leben. 1.34 fon de twäide Hounde : zweitrangig. 1.35 hie boalde mäd Hounde un Mule : er redete mit Händen und Mund. 1.36 hie gungt mie tou Hounde : er hilft mir. 1.37 hie häd dät aal in de Hounde : er hat die Führung. 1 . 38 hie häd fúul uum do Hounde : er hat viel zu tun. 1.39 hie häd loze Hounde : er gibt gern Geld aus. 1.40 hie häd n epene Hounde : er ist freigebig. 1.41 hie häd n grote Hounde : er ist großzügig. 1.42 hie is in Dokters Hounde : er wird vom Arzt behandelt. 1.43 hie is wier in goude Hounde : er erholt sich. 1.44 hie mout wät uum do Hounde häbe : er muss beschäftigt sein. 1.45 wät hääst du uum do Hounde? : womit bist du beschäftigt? 1.46 Bäidene mouten wät uum do Hounde häbe : Kinder müssen nicht müßig, untätig sein. 1.47 hie noom him ju Halloozje unner de Hounde wäg : er nahm ihm die Uhr im Stillen weg. 1.48 hie rakt Jeeld mäd fulle Hounde uut : er ist verschwenderisch. 1.49 ju Hounde epenhoolde : einen Geldbetrag, häufig Bestechungsgeld, erwarten. 1.50 ju Hounde fertrale : jemandem sehr schmerzhaft das Handgelenk verdrehen. in do Hounde kriege : in Empfang nehmen. in de/do Hounde klopje : durch Handschlag einen Vertrag abschließen, bestätigen. 1.53 hie häd fúul Jeeld in de Hounde: er ist wohlhabend. 1.54 jo kriege hiere Oarbaid nit fon de Hounde : sie kommen mit ihrer Arbeit nicht voran. 1.55 reek mie de Hounde : gib mir die Hand. 1.56 uut de Hounde kume : verlegt werden; abhanden kommen. 1.57 wenn ein alleinstehendes Haus dem Wind schutzlos ausgesetzt ist, dann sagt man: wie kriege dän Wíend uut eerste Hounde : wir bekommen den Wind aus erster Hand.

Mantje (c), -ne, die/dät

Männchen (vor allem als Drohung gegenüber Kindern und Jugendlichen verwendet wie das hd.„Freundchen“): wan iek die tou pakjen kriege, Mantje, dan koast du wät bilíeuwje!: wenn ich dich zu fassen kriege, Freundchen, dann kannst du etwas erleben!

Plunnen, do

1. Habseligkeiten: do Plunnen touhopesmiete: eine Ehe schließen. 2. Lumpen, Lappen: pak him bie do Plunnen!: kriege ihn beim Schlafittchen!

as

1. wie: 1.1 so äärm as n Lúus : so arm wie eine Laus. 1.2 as dumie, so iek die : wie du mir, so ich dir. 1.3 du koast et kriege, so as du et häbe wolt : du kannst es kriegen, wie du es haben willst. 2. (nach einem Komparativ) als: hie is gratter as iek : er ist größer als ich. 3. in der Eigenschaft als: hie oarbaidet as Polier : er arbeitet als Polier. 4. außer: nit een fon do Líede waas deer as Jan : nicht eines der Mitglieder war da außer Jan. 5. als ob/wenn: hie died, as hied hie neen Tied foar uus : er tat, als ob er keine Zeit für uns hätte. 6. dass... nicht/kein: deer is naan Pot so skeeuw, as deer n Däksel ap paset : kein Topf ist so schief, dass kein Deckel darauf passt.

baalhaftig

1. gesprächig, mitteilsam. 2. redselig, schwatzhaft: hie is gjucht baalhaftig; du koast deer neen Woud twiske kriege : er ist richtig redselig; du kannst kein Wort dazwischen kriegen.

Bäiden, -e, dät

1. Kind: 1.1 mäd n Bäiden in Húus kume: ein uneheliches Kind gebären. 1.2 n Bäiden bietou: ein uneheliches Kind. 1.3 foar Bäidene un Koolvere mout man de Mäite skäppe: für Kinder und Kälber muss man das Maß festsetzen. 1.4 n Bäiden griepe: die Arbeit der Hebamme verrichten. 1.5 n Bäiden kriege: ein Kind gebären. 1.6 sukke Oolden, sukke Bäidene: wie die Eltern, so die Kinder. 1.7 n swot Bäiden: ein uneheliches Kind. [schott. bairn ]

Bakbäist, -e, die

1. schwerer, sperriger Gegenstand: ju Kiste waas so sweer, iek kuud dät Bakbkäist nit uut dän Wai kriege: die Kiste war so schwer, ich konnte das sperrige Ding nicht aus dem Weg räumen. 2. großer, schwerer Mensch: iek tälle die, dät waas n Bakbäist fon n Käärdel: ich sage dir, das war ein großer, schwerer Kerl.

Been, do Bene, dät

1. Bein: 1.1 hie lät et in do Bene sakje: er gibt auf. 1.2 tou Bene kume: aufstehen. 1.3 hie is noch goud ap do Bene: er ist noch rüstig, gut zu Fuß. 1.4 hie kon dät ene Been nit fóar dät uur sätte: er kann kaum gehen. 1.5 hie is fon do Bene ove: er ist bettlägerig. 1.6 aan an sien sere Been kriege: eine unangenehme Erinnerung, ein altes Unrecht wieder aufleben lassen. 1.7 ap do Bene stale, brange: gründen: 1.7.1 n Bidrieuw ap do Bene stale : einen Betrieb gründen. 1.7.2 n Tennisklub ap do Bene brange : einen Tennisklub gründen. 1.8 bie t Been kriege : hereinlegen. 1.9 die Houngst häd et in do Bene : das Pferd ist von der langen Arbeit steif in den Beinen. 1.10 aan do Bene stale : jemandem ein Bein stellen. 1.11 do Bene fertrede : einen kurzen Spaziergang machen. 1.12 hie faalt uur sien oaine Bene : er fällt über die eigenen Beine (= er läuft ungeschickt). 1.13 hie häd Íerme un Bene fon sik stat : er hat Arme und Beine von sich gestoßen (= er ist gestorben). 1.14 hie is fon do Bene kemen : 1.14.1. er ist krank. 1.14.2 er hat sich betrunken und konnte nicht wieder aufstehen. 1.15 hie is wier tou Bene : er ist genesen. 1.16 hie kon sik noch goud ap do Bene hoolde : er ist trotz des Alkoholkonsums noch nüchtern. 1.17 iek häbe neen Been an dän Grúund heeuwed : ich war vollauf beschäftigt. 1.18 iek wol him bie t Been kriege : ich werde es ihm heimzahlen; ich werde ihm gehörig die Meinung sagen. 1.19 jo stale sik juunsiedig do Bene : sie schaden sich gegenseitig, stehen sich gegenseitig im Wege.

bieloangskriege

1. leiden müssen: jo kriege aal läip wät bieloangs, wan jo bie do Suldoaten sunt : sie müssen alle leiden, wenn sie beim Militär sind. 2. verprügelt werden; Prügel beziehen: hie häd duftig wät bieloangskríegen : er hat ganz ordentlich Prügel bezogen. schwere wirtschaftliche Verluste erleiden: fon t Jíer häbe do Koopljude wät bieloangkríegen : dieses Jahr haben die Kaufleute schwere Verluste erlitten.

Bíet, -e, die

1. Mundvoll, Bissen; kleine Portion, Happen: 1.1 wolt du noch n Bíet Brood?: willst du noch einen Bissen Brot? 1.2 dusse Bíet woakst mie in de Mule: dieser Bissen wächst mir im Mund (= ich kann den Bissen vor Ekel nicht herunterschlucken). 1.3 n swäiten Bíet: ein leckerer Happen. 2. Imbiss: ättermiddeges kriege iek aaltied Smoacht, un deeruum häbe iek n Bíet meebroacht: ich bekomme nachmittags immer Hunger, und darum habe ich einen Imbiss mitgebracht. 3. Mundstück: die Bíet fon de Piepe: das Mundstück der Pfeife.

binne

1. binnen, innerhalb von: 1.1 binne träi Dege kriege wie dät Jeeld : innerhalb von drei Tagen erhalten wir das Geld. 1.2 hie wiel/wüül binne een Úre wier hier weze : er wollte innerhalb einer Stunde wieder hier sein.

Däksel, -e, die

1. Deckel. 2. Sargdeckel: et skäl nit loange dúurje, bit iek dän Däksel ap dän Kop kriege: es wird nicht lange dauern, bis ich den Sargdeckel auf den Kopf bekomme.

Disk, -e, die

1. Tisch: 1.1 mee an Disk sitte: auswärts in Stellung sein und dort mit im Hause wohnen. 1.2 ap dän Disk kriege: zur Sprache bringen; etwas aufs Tapet kriegen. 1.3 deer gungt fúul uur dän Disk: dort wird viel verkauft, mit viel verhandelt. 1.4 deer kumt goud wät ap dän Disk: dort wird reichlich und gut gegessen. deer rakt et n gouden Disk : (Privathaushalt, Gaststätte) dort ist das Essen schmackhaft. jo konnen sik juunsiedig ap dän Disk kiekje : sie wohnen gleich nebeneinander oder einander gegenüber. 1.7 aan uur dän Disk luke: jemanden betrügen. 2. Dreschblock, Dreschwalze.

Doodskrik, die

in der Wendung: du koast deer din Doodskrik fon kriege : du kannst dich dabei zu Tode erschrecken.

Eende, -n, dät/die

1. Ende, Schluss; Endpunkt: 1.1 ap n Eend moakje : beendigen. 1.2 iek bän mäd mien Jeeld an t Eende : ich habe mein Geld aufgebraucht. 1.3 sik n epenen Eende hoolde : sich ein Hintertürchen offenhalten. 1.4 dät nimt naan gouden Eende : das geht nicht gut aus. 1.5 dät gungt mäd him tou Eende : er wird bald sterben. 1.6 ap Eende : am Ende; endlich. 1.7 skäärp Eende, stump Eende : die Schlagund Schneideflächen des Beils. 1.8 bie dän Eende kriege : mit etwas (häufig Fragwürdigem) anfangen: 1.8.1 hie häd dät Supen al wier bie dän Eende: er hat mit dem Saufen wieder angefangen. 1.9 tou Eende gunge: zu Ende gehen. 1.10 tou Eende kiekje: (Film, Theaterstück) zu Ende sehen. 1.11 tou Eende moakje, brange: vollführen, vollziehen, beendigen. 1.12 dät nimt n läipen Eende: das wird nicht gut ausgehen. 1.13 toun Eende: zuletzt, schließlich. 1.14 wie mouten mäd dusse Seke tou Eende kume: wir müssen mit dieser Angelegenheit zu Ende kommen, einen Entschluss fassen. 1.15 tou Eende gunge: zur Neige gehen; bald aufgebraucht werden. 2. Entfernung, Wegstrecke; Stück Weges: dät is n helen Eende tou lopen ätter Skäddel wai : das ist ein langer Fußmarsch nach Scharrel. n doden Eende : Sackgasse. 2.3 dät is bloot n litjen Eende: das ist nur eine kurze Entfernung, nicht weit. 2.4 iek lope n Eende mee: ich laufe ein Stück Weges mit. 2.5 (Entfernung von der Straße) eine Strecke von ca. 100 Meter: hie woont n Eende fon ju Sträite ou: er wohnt ca. 100 Meter von der Straße entfernt. 2.6 dät is n gouden Eende fon Tjotern ätter Ait wai: es ist eine ganze Strecke von Detern nach Friesoythe. 3. Stück, Teilstück: 3.1 n Eende Wust: ein Stück Wurst. 3.2 an t loangste Eende luke : im Vorteil sein; die Oberhand behalten. 3.3 dät tjukke Eende kumt deer bäätien : die unangenehme Überraschung kommt trotz des vermeintlichen Erfolges nach. 3.4 hie häd dän loangste(n) Eende Brood ape : er ist ganz herunter, dem Tode nahe. 3.5 die bäterste Eende fon dät Búrenhúus : der Hinterteil des Bauernhauses. 4. Ziel: hie is an t Eende nit ankemen : er hat sein Ziel nicht erreicht.

Faal, do Fale, die

1. Fall, Sturz: ju häd n läipen Faal had: sie ist schwer gestürzt. 2. etwas, womit man rechnen muss: foar dän Faal, dät wie naan Stöän kriege, mouten wie ju Bjorenge uut oaine Taaske bitoalje: für den Fall, dass wir keine Unterstützung bekommen, müssen wir die Feier aus eigener Tasche bezahlen. 3. Gegenstand einer Untersuchung; Verhandlung: uus Affekoat wüül fon dän Faal niks wíete: unser Rechtsanwalt wollte von der Verhandlung nicht wissen.

ferlädden

1. verloren: 1.1 ferlädden gunge : verloren gehen. 1.2 ferlädden kriege : durch Unachtsamkeit verlieren: bie t Määrked häbe do Bäidene hiere Pännige ferlädden kríegen : beim Markt haben die Kinder nicht aufgepasst und ihre Pfennige verloren. 1.3 ferlädden brange : durch Nachlässigkeit oder Unachtsamkeit verlieren, verlegen: hie häd sien Kipse ferlädden broacht : er hat seine Mütze verloren, verlegt. 1.4 ferlädden kume : abhanden kommen. 1.5 die ferläddene Súun : der verlorene Sohn.

fersoagje (c)

verzagen; den Mut verlieren: hie fersoagede, as hie tou wíeten kreeg, dät hie dät Jeeld nit kriege kude : er verlor den Mut, als er erfuhr, dass er das Geld nicht bekommen konnte.